"Bei Rollstühlen und Rollatoren muss man sich im Grunde mit zwei grundlegenden Eigenschaften von Reifen auseinandersetzen: Federung und Rollwiderstand. Die beiden sind umgekehrt proportional. Das heißt, je härter der Reifen, desto geringer ist die Rollreibung und desto leichter lässt sich der Rollstuhl schieben. Allerdings gilt auch: Je härter der Reifen, desto geringer die Federung und der Komfort für den Fahrer. Daher haben harte und weiche Reifen sowohl Vor- als auch Nachteile. Hier bieten Luftreifen die Lösung.
Rollatoren mit harter oder weicher Bereifung
Bei älteren Rollatoren gibt es Vollgummireifen. Mit solchen Reifen lässt sich der Rollator leicht schieben, verursacht aber beim Gehen starke Vibrationen. Vor allem im Freien, auf unebenem Gelände, fühlt sich das nicht sehr angenehm an.
Danach kamen Rollatoren mit relativ weichen Reifen aus Vollgummi wie PU (Polyurethan) oder EVA (Ethylenvinylacetat) auf den Markt. Diese haben eine bessere Federung. Das Material lässt sich leichter eindrücken und absorbiert daher mehr Vibrationen. Jan Willem de Joode hingegen differenziert: "Diese weichen Synthesekautschuk-Reifen bieten zwar mehr Komfort, aber dafür auch einen höheren Rollwiderstand. PU-Reifen sind daher schwerer zu schieben." Weiche Synthetikgummireifen sind also auch nicht die optimale Lösung.
Rollator mit Luftbereifung
"Luftreifen sind elastischer als PU-Reifen mit einer vergleichbaren Härte. Aufgrund dieser hervorragenden Federung vibrieren diese Rollatoren nur minimal. Fest aufgepumpte Luftreifen kombinieren dies mit einem geringen Rollwiderstand. Da der Reifen leicht zurückfedert, wird die Rollreibung verbessert. Wie leicht sich ein Reifen verformt und zurückfedert, bestimmt, wie viel oder wie wenig Schubenergie bei der Verformung verloren geht. Luftreifen reduzieren Vibrationen und bieten einen geringen Rollwiderstand.
Weniger technisch ausgedrückt: Der große Vorteil von Luftreifen im Vergleich zu Vollgummireifen ist, dass der Rollator fast überhaupt nicht vibriert. Das macht das Fahren sehr angenehm und das Schieben erfordert wenig Kraftaufwand.
Wenn Sie Ihren Rollator gerne auf unwegsamem Gelände benutzen, sind Luftreifen die beste Wahl. Sie verbrauchen weniger Energie, auch wenn Sie auf Waldwegen, holprigen Straßen oder beim Flanieren in Altstädten unterwegs sind. Die breite "Wange" des Bandes dämpft die Stöße.
Vor allem in Kombination mit extragroßen Hinterreifen wie dem Rollz Motion Performance geht es auch leichter über Bürgersteige und Schwellen. Luftreifen bieten die beste Federung und lassen sich bequem und mit viel weniger Vibrationen über unebenes Gelände schieben.
An wen richtet sich ein Rollator mit Luftbereifung?
- Für alle, die einen stoßfreien und vibrationsarmen Rollator suchen, zum Beispiel aufgrund von Rückenproblemen wie einem Leistenbruch.
- Für Menschen, die eine Entlastung für empfindliche Hände, Handgelenke, Nacken oder Schultern suchen
- Menschen mit Osteoarthritis oder schmerzhaften Gelenken
- Menschen, die nicht mehr so viel Energie haben und einen Rollator suchen, der sich leichter schieben lässt
- Für Menschen, die gerne auf unebenem Gelände gehen oder in einer Umgebung mit holprigen Straßen leben
Tipps für die Verwendung des Rollz Motion Performance mit Luftreifen
- Pumpen Sie die Reifen regelmäßig auf, damit der Druck konstant bleibt. Es ist ratsam, die mitgelieferte Pumpe immer bei sich zu tragen. Die Pumpe passt neben die Fußrasten in die Tasche der Rollstuhlverpackung, so dass sie unsichtbar, aber dennoch immer griffbereit ist.
- Grundsätzlich empfehlen wir einen maximalen Druck von 2,5 bar auf den größeren Hinterreifen und einen höheren Druck von maximal 4,5 bar auf den kleineren Vorderreifen.
- Wenn Sie zu wenig Federung und Komfort spüren und/oder das Schieben zu viel Kraft erfordert, sind die Reifen zu weich
- Wenn Sie den Rollz Motion Performance häufig als Rollstuhl benutzen, pumpen Sie vor allem die kleinen Vorderreifen häufiger auf. Das ist dasselbe, wie wenn Sie regelmäßig jemanden auf dem Rücken Ihres Fahrrads mitnehmen. Dann müssen Sie auch die Reifen öfter aufpumpen. Indem Sie den richtigen Reifendruck beibehalten, verhindern Sie, dass Sie zu Fuß gehen oder härter schieben.
- Indem Sie den Reifendruck leicht variieren, können Sie den Fahrkomfort an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen.
- Das synthetische Gummi der Reifen ist sehr dick, viel dicker als bei einem Fahrradreifen. Die Lauffläche sorgt für zusätzlichen Grip beim Gehen. Diese Reifen sind so dick, dass der Schlauch nicht so leicht durchstochen werden kann. Sollte dies dennoch geschehen, kann es in einer Fahrradwerkstatt leicht repariert werden.
- Nach einem Flug müssen die Reifen eventuell aufgepumpt werden. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Pumpe bei sich haben, wenn Sie fliegen.